Der Roman
„Apfelkuchen für die Seele“
Das neue Buch von Gabriela Zander-Schneider
Taschenbuch
Originalausgabe 2014
3. Auflage 2017
208 Seiten
Herausgeber: Gabriela Zander-Schneider
Umschlagfoto: Gabriela Zander-Schneider
ISBN: 978-3-00-046004-3
eBook
ISBN: 978-3-00-046562-8
[Kindle Edition] [Via tolino media]
Thalia, Weltbild, Hugendubel
bücher.de, eBook.de, osiander.de
Mayersche, meine Buchhandlung (myBookShop)
Leseprobe aus dem zauberhaften Chiemsee-Roman
„Apfelkuchen für die Seele“ (ISBN978-3-00-046004-3)
Wir wünschen viel Vergnügen!
Einige Wochen zuvor in Prien, einer Kleinstadt am bayerischen Chiemsee:
Annemarie ging mit einem Teller frisch gebackenem Apfelkuchen in der Hand durch den großen Vorgarten auf das ansehnliche Bauernhaus zu. Die alte massive Haustür stand offen. Weit und breit war niemand zu sehen. Einzig Bernie, der Berner Sennenhund, begrüßte sie schwanzwedelnd, blieb jedoch faul neben der Haustür im Schatten des Hauses liegen.
„Ja, Bernie, wo ist denn Dein Herrchen?“, fragte sie im Vorbeigehen und schaute sich suchend um. Komisch, dachte sie, niemand zu sehen?
„Anton! Anton, wo bist Du?“, rief Annemarie, während sie das Haus betrat. Kühl war es in dem alten Gemäuer. Sie kannte sich aus in dem uralten Hofgebäude, waren sie und der Hausherr doch schon Nachbarn von Kindheit an, so wie ihre Väter und deren Väter.
In der leeren Küche stellte sie den Kuchen auf dem massiven Holztisch ab und machte sich auf die Suche nach ihrem alten Freund Anton Neumeister. „Anton. Wo bist Du denn?“, rief sie erneut und erhielt immer noch keine Antwort. Am Ende der langen Diele stand die Tür des Arbeitszimmers einen Spalt breit offen. „Anton?“ Annemarie schaute durch den Türspalt. Der alte Mann saß an seinem Schreibtisch und starrte vor sich hin. Erst als sie sich energisch vor seinem Schreibtisch aufbaute, eine Hand in die Hüften stemmte und mit der anderen heftig auf die Schreibtischplatte klopfte, schaute er auf.
„Grüß Gott Anton, ich such Dich schon eine Weile. Was schaust denn so versonnen? Ist was passiert?“ Und ohne seine Antwort abzuwarten: „Ich hab einen schönen Apfelkuchen gebacken. Magst einen frischen Kaffee dazu?“
Regungslos hielt ihr alter Freund ein kleines, vergilbtes Schwarz-Weiß-Foto in der Hand. Langsam schaute er zu ihr auf. „Gut, dass Du kommst, ich müsst mal was mit Dir bereden“, sagte er leise, ohne auf ihre Frage zu antworten. „Ist was passiert?“, fragte Annemarie besorgt mit einem Blick auf die zahlreichen alten Fotografien, Briefbündel und die abgewetzte Schachtel. Das ungewohnte Chaos auf seinem Schreibtisch irritierte sie. „Du kommst mir irgendwie sonderbar vor“, fügte sie leise hinzu. Anton sah sie gedankenverloren an: „Aber nein, mach einen guten Kaffee und dann setzen wir uns zusammen. Ich erzähl es Dir dann.“
So kenn ich ihn ja gar nicht, dachte Annemarie auf dem Weg in die Küche. Flink setzte sie Kaffeewasser auf. Mit geübter Hand holte sie den alten Porzellanfilter, die Filtertüten und die bauchige Kaffeekanne mit Rosenmuster aus dem Schrank. Seit Anton allein lebte, ging sie ihm häufig zur Hand und hatte die Schränke in der Küche nach ihren Vorstellungen alltagstauglich umgeräumt. Während das heiße Wasser leise knisternd dem frisch gemahlenen Kaffee sein Aroma entlockte, gingen Annemarie die letzten Minuten noch einmal durch den Kopf. Anton hatte sie angeschaut, als sei er gerade von einer weit entfernten Gedankenreise zurückgekehrt. Völlig abwesend. Sie legte eine weiße Tischdecke und zwei Gedecke vom alten Rosenservice auf. Danach zündete sie das passende Stövchen an, damit der Kaffee in der bauchigen Kanne warm blieb. Aus einer alten Milchkanne, die jeden Tag frisch gefüllt im Kühlschrank stand, schüttete sie Milch in ein kleines Kännchen und stellte alles auf den Tisch.
Mit einem leichten Knarren öffnete sich die Küchentür und Anton steckte seinen Kopf herein.
„Hast recht. Setzen wir uns hierher“, meinte er mit einem Blick auf den gedeckten Tisch, „draußen ist`s heut so drückend.“
Langsam ging er zu der gemütlichen Essecke, die im Erker der großen Wohnküche ihren Platz hatte. Durch die fänf Erkerfenster blickte man in den Bauerngarten, der vor dem Haus lag, bis rüber auf den See und die Berge. Annemarie brachte noch flink Kuchengabeln und Löffel, schüttete den frisch gebrühten Kaffee in die Tassen und setzte sich dann erwartungsvoll zu Anton an den Tisch. „Magst ein wenig Kuchen?“, fragte sie beiläufig, während sie ihm und sich selbst ein Stück auf den Teller legte. Annemarie war angespannt und verunsichert. Was mochte Anton mit ihr besprechen wollen und warum war er nur so anders heute? Er nahm einen großen Schluck aus der Kaffeetasse und schaute versonnen aus dem Fenster. „Anton. Nun mach aber mal einen Punkt! Was ist denn nur los mit Dir?“, polterte Annemarie los. Ihre Anspannung war kaum noch zu ertragen. Ohne zu antworten, holte Anton umständlich das kleine vergilbte Foto aus der Seitentasche seiner Weste und reichte es der erstaunten Annemarie über den Tisch. Es war das gleiche Foto, das er vor wenigen Augenblicken an seinem Schreibtisch sitzend in der Hand gehalten hatte. Darauf war er als junger Mann mit einer attraktiven blonden Frau zu sehen. Er hielt lachend ein kleines Mädchen auf dem Arm und pflückte ihr einen Apfel von dem großen Baum, der auf der Streuobstwiese direkt hinter dem Haupthaus stand. Annemarie hatte es sofort erkannt.
An die junge Frau konnte sie sich erinnern und auch an das Kind, wenn auch nur schemenhaft. Wie viele Jahre waren seit damals vergangen? Sie drehte das kleine abgegriffene Foto um. Dort stand fein säuberlich zu lesen: „Sommerferien am Chiemsee.“ Und der Zusatz: „Eine glückliche Zeit.“ Tatsächlich spürte Annemarie beim Betrachten des Fotos die heitere unbeschwerte Atmosphäre, die zum Zeitpunkt der Aufnahme geherrscht haben musste.
Fragend schaute sie ihren alten Freund an. Langsam und bedächtig zündete sich Anton unter Annemaries kritischem Blick eine seiner geliebten Zigarren an. Es musste schon etwas sehr Wichtiges sein, wenn er in ihrem Beisein und vor allem „im“ Haus rauchte. Als die ersten Rauchwolken aufstiegen, begann Anton zu erzählen. Dazu musste er weit ausholen.
© Gabriela Zander-Schneider
Das Buch ist im Buchhandel, bei der Autorin oder bei der Handelsmarke „Apfelkuchen für die Seele“ erhältlich.
(www.zander-schneider.de, www.apfelkuchen-für-die-seele.de)
Coffee to go, Joghurt to go, Leben to go. Immer online, immer erreichbar, immer dabei sein, keine Zeit zum Innehalten.
In einer Welt, die immer lauter, hektischer und rücksichtsloser zu werden scheint, wird es für sensible Menschen zunehmend schwer, nicht daran zu zerbrechen.
Sonja Gärtner, Anwaltsgehilfin in Köln, lebt zwangsläufig ein Leben, das droht, sie krank zu machen: Großstadtlärm, Hektik, Mobbing am Arbeitsplatz.
Das Leben in einer Gesellschaft, in der Konsum und finanzielle Werte an erster Stelle stehen, die Schulden aus einer gescheiterten Beziehung und die scheinbare Ausweglosigkeit in ihrem Leben, irgendetwas verändern zu können, setzen ihr immer stärker zu.
Ausgerechnet der Brief, der eine Wende bringen könnte, verschwindet.
Das Cover auf einem Landleben-Magazin zieht Sonja immer wieder magisch in seinen Bann. Sie ahnt nicht, wie eng das Motiv mit ihrem eigenen Schicksal verbunden ist.
„Apfelkuchen für die Seele“ ist neben zahlreichen Publikationen das 3. Buch der mehrfach ausgezeichneten, erfolgreichen Autorin Gabriela Zander-Schneider.
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